Die Initiative für mehr Musikvielfalt bietet grosse Chancen, das Netzwerk Kulturpolitik verlangt aber nach einem Gegenvorschlag: Die Umsetzung muss durch eine Erhöhung des Budgets finanziert werden und ebenfalls eine zusätzliche Programm-, Spielstätten- und Strukturförderung für Institutionen, welche die freie Szene beheimaten und fördern, einbeziehen. Bei einer Annahme der Initiative riskiert Basel massive Kürzungen bei bestehenden Institutionen und somit deren Fortbestand. Ein Gegenvorschlag soll in einem moderierten Prozess erarbeitet werden, in den das Netzwerk Kulturpolitik Basel einbezogen wird.
Vereinsgründung „Netzwerk Kulturpolitik Basel“
Das «Netzwerk Kulturpolitik Basel» ist im Spätsommer 2020 aus dem Komitee «Für eine nachhaltige Kulturpartnerschaft BS/BL» erwachsen. Das Netzwerk versteht sich als proaktive kulturpolitische Lobbygruppe, die seine Mitglieder vernetzt, ihnen eine gemeinsame Stimme gibt und ihre Interessen gegenüber der Politik, sowie gegenüber anderen Vereinen und Verbänden vertritt.
Der Zusammenschluss zeigte sich zudem in der Corona-Pandemie als extrem hilfreich, sowohl für den internen Austausch, aber auch um die Anliegen gebündelt gegen aussen zu tragen und um als Ansprechpartner u.a. für die Abteilung Kultur, das Gesundheitsdepartement, sowie gegenüber Parlamentarierinnen und Parlamentarier wahrgenommen zu werden.
Um dem Komitee mehr Struktur und Verbindlichkeit zu verleihen, wurde die Gründung eines Vereins beschlossen.
Die offizielle Vereinsgründung fand am 18. Mai 2022 statt.
Die Gründungsmitglieder sind:
- Basel Sinfonietta
- Basler Madrigalisten
- Basler Marionetten Theater
- Ensemble Phoenix Basel
- Gare du Nord
- junges theater basel
- Kammerorchester Basel
- Kaserne Basel
- Kulturbüro Basel
- La Cetra Basel
- Neues Theater Dornach
- RFV Basel
- Roxy Birsfelden
- Sinfonieorchester Basel
- Stadtkino Basel
- The Bird’s Eye Jazz Club
- Theater Basel
- Vorstadttheater Basel
Unverständnis über die strengeren Massnahmen des Kantons
Das Netzwerk Kulturpolitik Basel versteht nicht, warum die freiwillige Beschränkung auf 2G – mit verbundener Aufhebung der Masken- und Sitzpflicht – für den Kanton Basel-Stadt nicht umgesetzt werden soll.
Der Bundesrat soll die Normalisierungsphase einläuten
Das Netzwerk Kulturpolitik Basel ist erleichtert über die neuen Lockerungsschritte und die Entwicklung der Pandemie in der Schweiz. Die Normalisierungsphase, der letzte Lockerungsschritt des bundesrätlichen Drei-Phasen-Modells, soll möglichst bald gestartet werden. Die Institutionen sollen ausserdem auch über den Sommer hinaus Ausfallsentschädigungen erhalten.
Die Kultur braucht Planungssicherheit über den Sommer hinaus
Das Netzwerk Kulturpolitik Basel begrüsst die auf den 1. Juli vom Bundesrat vorgeschlagenen weiteren Öffnungsschritte im Bereich Kultur. Es braucht aber bereits jetzt klare Ansagen für die Zeit nach den Sommerferien: Was passiert bei steigenden Fallzahlen im Herbst? Die Kultur darf nicht wieder die Hautleidtragende werden.
Der Bundesrat muss die Diskriminierung der Kultur stoppen
Das Netzwerk Kulturpolitik Basel fordert eine differenzierte Besucherobergrenze in Veranstaltungshäusern. In allen Branchen ausser der Kultur steht die erlaubte Anzahl der Gäste oder Kundinnen und Kunden in Relation zur Grösse. Der Bundesrat muss diese Diskriminierung stoppen.
«Kunst und Kultur sind essentiell für die Werte, die unsere Gesellschaft bestimmen»
«Die Kulturbranche hat in den letzten Monaten mit viel Solidarität und Verantwortung auf die Erfordernisse der Corona-Pandemie reagiert. Viele mussten harte wirtschaftliche und künstlerische Einschnitte hinnehmen. Jetzt muss es Lösungsperspektiven für die Ausübung unseres Berufs geben, trotz und mit Corona. Die dafür notwendigen und sorgfältig ausgearbeiteten Instrumente liegen auf dem Tisch.»
Marcel Falk (Kammerorchester Basel)
Weitere Statements von Kulturschaffenden zur aktuellen Situation
Für ein Ende der Schliessung der Theater- und Konzertbühnen
Das Netzwerk Kulturpolitik Basel appelliert an den Bundesrat, die Öffnung der Kulturveranstaltungsorte nicht weiter hinten an zu stellen. Eine kontrollierte Öffnung des bestuhlten Veranstaltungsbereiches mit differenzierten Höchstbesucherzahlen ist möglich und sicher durchführbar.
Medienmitteilung und Testimonials von Kulturschaffenden vom 9. April
Für eine differenzierte Öffnung im April
Am Freitag, 19. März 2021, hat der Bundesrat entschieden keine Lockerungen bekannt zu geben. Das Netzwerk Kulturpolitik Basel nimmt diesen Entscheid zur Kenntnis, erwartet gleichzeitig eine vertiefte Auseinandersetzung mit bestehenden Studien bis zu einer zu erwartenden Öffnungsphase im April.
Netzwerk Kulturpolitik Basel begrüsst geplante Wiedereröffnung
Das Netzwerk Kulturpolitik Basel begrüsst die Ankündigung des Bundesrats einer möglichen Wiedereröffnung von Kulturveranstaltungsorten. Das Basler Konzept mit differenzierten Publikumsobergrenzen sollte dabei unbedingt berücksichtigt werden. Auch Planungssicherheit über den Sommer hinaus bleibt ein zentrales Anliegen der Kulturveranstalter.