Das Netzwerk Kulturpolitik Basel begrüsst die Ankündigung des Bundesrats einer möglichen Wiedereröffnung von Kulturveranstaltungsorten. Das Basler Konzept mit differenzierten Publikumsobergrenzen sollte dabei unbedingt berücksichtigt werden. Auch Planungssicherheit über den Sommer hinaus bleibt ein zentrales Anliegen der Kulturveranstalter.
Für eine gestaffelte Wiederaufnahme des Spielbetriebs
Das Netzwerk Kulturpolitik Basel hat ein Konzept für eine gestaffelte Wiederaufnahme des Spielbetriebs für Kulturinstitutionen ausgearbeitet. Viele Kulturschaffende sowie die gesamte Veranstaltungsbranche kritisieren die zu rudimentäre pauschalisierte Definition der maximalen Besucherzahl von Kulturveranstaltungen, ohne Berücksichtigung der räumlichen und infrastrukturellen Gegebenheiten des Veranstaltungsorts. Das vorliegende Konzept wurde insbesondere mit Blick auf die Theater und Orchester (bestuhlte Indoor-Veranstaltungen) verfasst. Wir erachten es als mögliches Modell für die Ausgestaltung angepasster Konzepte für weitere Kultursparten.
Ziel und Forderung
Öffnung von Veranstaltungsorten als Teil der ersten Lockerungsmassnahmen.
Differenzierte Höchstbesucherzahl auf Basis von technischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen wie Raumfläche- Veranstaltungsorte mit grossen Sälen und guter Infrastruktur sollen mehr Publikum zulassen dürfen.
Das vorliegende Konzept, in dem die Überlegungen von kulturschaffenden Institutionen abgebildet sind, soll die Grundlage für weitere epidemiologische und technische Abklärungen durch Fachexpertinnen und -experten bilden.
Hintergrund
Das Konzept entstand in Zusammenarbeit mit dem Präsidialdepartement und in Absprache mit dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt. Ein Arbeitsplatzhygieniker wirkte beratend mit. Ein konsolidiertes Vorgehen mit Vertreter*innen sehr grosser, kommerzieller Veranstaltungen sowie dem unbestuhlten Veranstaltungsbereich ist angestrebt.
«Manifest der Kulturakteure»
Wir sind uns bewusst, dass bereits Massnahmen für den Kultursektor auf verschiedenen Ebenen ergriffen wurden. Für das Schweizer Kulturkollektiv, den Initiator des Manifest der Kulturakteure, sind sind die Massnahmen aber in vielerlei Hinsichten unzureichend. In strikter Einhaltung der geltenden Schutzmassnahmen fordert das Kollektiv kurzfristig eine rasche Wiederaufnahme von Covid-19-kompatiblen kulturellen Veranstaltungen, die Nichtdiskriminierung des Kultursektors im Vergleich zu anderen Berufssektoren sowie ein Entschädigungssystem, das an die spezifischen Bedürfnisse selbstständiger kultureller Akteure angepasst ist. Darüber hinaus gilt es, längerfristige Lösungen, resp. Unterstützungsmassnahmen für den Kultursektor zu finden. Das Manifest wurde von hunderten Kulturschaffenden aus der ganzen Schweiz unterzeichnet.
«Schweigen für die Kultur» – 7. Dezember 2020
Mit den neuesten Schutzmassnahmen des Bundes wird die Kultur unbefristet beinahe zum Schweigen gebracht. Das bedeutet für viele Künstler/innen und Kulturschaffende eine existenzielle Bedrohung. Wir fordern eine schnelle und transparente Umsetzung der Unterstützungsmassnahmen, ein klares Bekenntnis zur Systemrelevanz der Kultur sowie differenzierteres Beurteilen von Gesundheitsrisiken bei Kulturveranstaltungen. Die Kundgebung wurde von der Kantonspolizei Basel-Stadt genehmigt. Wir laden ein zu einem stillen Protest gegen den Kulturabbau! Am Montag, 7. Dezember 2020, schweigen wir von 18.00 – 18.30 Uhr für die Kultur.
Koalition der Freien Szene: Appell unterzeichnen
Die Freie Kulturszene ist heute ein fester und wichtiger Bestandteil der kulturellen Angebote. Trotzdem ist das professionelle Arbeiten von Künstler*innen ausserhalb fester Strukturen und Institutionen, ohne feste Anstellung, schlecht abgesichert und findet grossteils unter prekären Bedingungen statt.
Die Freien Szenen aller Kultursparten sollen in der öffentlichen Kulturförderung substanziell berücksichtigt und nachhaltig gestärkt werden. Dies soll über Förderbeiträge an Personen, über Beiträge an Projekte, über entsprechende institutionelle Rahmenbedingungen und über eine Stärkung der Strukturen zugunsten der Freien Szene erfolgen.
Hier gibt es weitere Infos und die Möglichkeit, den Appell zu unterzeichnen
Das «Netzwerk Kulturpolitik Basel» zur aktuellen Situation
Medienmitteilung vom 20. November 2020
Das Gesundheitsdepartement des Kanton Basel-Stadt hat am 20. November 2020 über eine Verschärfung der Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie informiert und die Obergrenze für Veranstaltungen erneut reduziert auf 15 Personen. Das Netzwerk Kulturpolitik Basel erachtet die Reduktion der Personenanzahl als ein falsches Signal und kann den Schritt nicht nachvollziehen. Wir plädieren für eine Differenzierung: In professionell durchgeführten Kulturveranstaltungen sitzt das Publikum aktuell auf Abstand, mit Maske, hintereinander, schweigend in zum Teil sehr grossen Räumen. Ob 15 Personen oder 50 Personen im Saal sitzen, verändert die Situation im Hinblick auf die Möglichkeit einer Ansteckung nicht.
Grosse Freude über neue Eckwerte zur Kulturpartnerschaft BS/BL
Medienmitteilung vom 18. Oktober 2018
Das Komitee «Für einen nachhaltige Kulturpartnerschaft BS/BL» ist sehr erfreut über das am 18. Oktober 2018 präsentierte Verhandlungsergebnis der beiden Regierungen. Die Ergebnisse haben eine positive Signalwirkung für eine verstärkte Kulturpartnerschaft zwischen den beiden Halbkantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Das Komitee begrüsst es im Besonderen und ist sehr erleichtert, dass die finanzielle Unterstützung der kulturellen Zentrumsleistungen durch den Kanton Basel-Landschaft im bisherigen Rahmen weiter geführt werden soll.
Medienmitteilung
Medienmitteilung vom 9. Mai – Dringende Fragen zur Kulturpartnerschaft BL/BS
Grossrat Claudio Miozzari stellt in seiner Interpellation betreffend nachhaltige Kulturpartnerschaft BL/BS eine Reihe von dringenden Fragen zu den Gesprächen, die seit Anfang 2016 zwischen Basel-Landschaft und Basel-Stadt geführt werden sollen, um ein «tragfähiges Finanzierungsmodell für die Zeit ab 2020» zu finden für die 18 Kulturinstitutionen, die heute aus der Kulturvertragspauschale finanziert werden.
Die Medienmitteilung und die Interpellation finden Sie hier:
170509 Medienmitteilung Interpellation Nachhaltige Kulturpartnerschaft BL_BS